Die Bürgerplattform Stark! im Kölner Norden wollte es jungen engagierten Menschen aus dem Kölner Norden ermöglichen, sich intensiv mit dem Deutschen Bundestag und der Wahl zu beschäftigen. Sie sollen nun als MultiplikatorInnen wirken.

Die Fahrt nach Berlin konnte im Hebrst stattfinden und war für ausnahmslos alle Teilnehmenden eine großartige Erfahrung. Das Feld der Teilnehmenden war divers, so nahmen Menschen aus einer panafrikanischen Selbstorganisation, katholischen Kirchengemeinden, Moscheegemeinden, Nachbarschaftsinitiativen sowie einem Deutsch-Sprachkurs teil. Das Fazit der meisten Teilnehmer*innen war dementsprechend, dass es großartig war, so viele Menschen so gut in kurzer Zeit kennenzulernen, dabei aber auch unterschiedliche Sichtweisen und Ansprüche an die Gesellschaft zu erfahren und erleben.

Neben Speed-Dating-Formaten auf der Hinfahrt, die für ein schnelles Kennenlernen untereinander sorgten, trafen die Teilnehmenden in Berlin in der Sehtlik-Moschee auf Mitglieder der Berliner Bürgerplattformen. Die Erfolge der Berliner*innen in bisherigen Kampagnen beeindruckten viele Teilnehmende aus Köln sehr: Es wurde deutlich, dass eine aktive Teilhabe an Demokratie wirklich möglich ist und Bürger*innen gemeinsam einiges erreichen können. Gerade weil einige Teilnehmer*innen noch nicht über das Wahlrecht in Deutschland verfügen, war dies sehr empowernd. Darüber hinaus gab es Programmpunkte wie die parlamentshistorische Ausstellung auf der Fahrt mit der Linie 100 durch Berlin, ein Besuch der East Side Gallery und Gespräche mit einer DDR-Zeitzeugin.

Die sehr persönliche Geschichte des Stadtführers von seiner ersten Begegnung mit dem Mahnmal für die ermordeten Juden Europas und das Verweilen dort evaluierte ein Teilnehmer folgendermaßen: „Ich habe mein ganzes Leben moderne Kunst für Schwachsinn gehalten. Hier habe ich das erste Mal erlebt, dass es etwas bewirken kann und den Sinn verstanden“.

Die besondere Atmosphäre und das Gelingen der Fahrt wird vielleicht am besten dadurch zum Ausdruck gebracht, dass die 45 Minuten Verspätung auf der Rückfahrt nicht zu Murren führten, sondern freudig der erzwungene Aufenthalt in Hannover als gewonnene Zeit auf dem Bahnsteig für gemeinsame Erinnerungsfotos in den unterschiedlichsten Zusammensetzungen angesehen und genutzt wurde, die so im Zug gar nicht möglich waren.