Kleingruppengespräche

Kleingruppengespräche sind die konsequente Fortsetzung des Beziehungsansatzes im Community Organizing. Sie werden parallel zu den interessenorientierten Beziehungsgesprächen organisiert, um das Beziehungsgeflecht zu erweitern und gemeinsames Handeln vorzubereiten. Bei den Kleingruppengesprächen geht es darum, die Prinzipien, auf denen eine Bürgerplattform aufbaut, zu stärken. Das sind gegenseitige Beziehungen, Eigeninitiativen sowie gemeinsame Interessen.

Kleingruppengespräche ermöglichen es, dort Beziehungen aufzubauen, wo sich Menschen versammeln: In Wohnquartieren, Kirchengemeinden, Betrieben, Vereinen. Auch wenn Community Organizer*innen oftmals die Kleingruppengespräche initiieren, sollen diese über die Zeit mehr und mehr von Schlüsselpersonen vor Ort organisiert und ausgeweitet werden.

Schlüsselpersonen sind diejenigen Menschen, die in und mit ihrer Gruppe im Gemeinwesen aktiv sind und dort Führungsverantwortung übernehmen. Im Community Organizing steht die Aus- und Fortbildung von Schlüsselpersonen, sowie die Beziehungsarbeit im Mittelpunkt.

Kleingruppengespräche sollen gerade Schlüsselpersonen befähigen, eigenverantwortlich eine gesellschaftliche Webarbeit in und mit ihrer Community umzusetzen.

Ablauf eines Gruppentreffens

Nach einer Vorstellungsrunde geht es darum, den Rahmen zu definieren und sich über anstehende Themen auszutauschen. Diese Themen können z.B. Zustände des Wohnquartiers/Staddteils oder der Gemeinde sein. Kleingruppengespräche umfassen etwa 10-20 Personen, die sich in einer Wohnung oder einem öffentlichen Ort treffen. Es muss eine ruhige Gesprächsatmosphäre vorhanden sein. In jedem Kleingruppengespräch wird eine Person bestimmt, die das Ganze vorantreibt und gegebenenfalls moderiert.

Die angesprochenen Themen fließen in Diskussionen über: Direkte Anliegen und der Umgang damit werden ausgetauscht. Es geht darum, zu erfahren, was die spezifischen Probleme sind und wie groß die Bereitschaft ist, etwas dagegen zu unternehmen.

Kurz vor Ende fasst die Gruppenleitung die Inhalte kurz zusammen und beenden das Treffen mit einem Vorschlag für nächste Schritte, damit die Themen auch in der Praxis angegangen werden.